Bereits seit 1980 fahren in jedem Jahr die Achtklässler des Gymnasiums Martinum zum Austausch nach Frankreich. Und auch am 14. März 2024 machten sich wieder 24 Schülerinnen und Schüler in Begleitung ihrer Französischlehrerinnen Julia Spandau und Denise Instinsky auf den Weg zum Collège Jean-Marc Laurent im nordfranzösischen Amiens.
Schon seit einigen Wochen standen die Jugendlichen über soziale Medien mit ihren Austauschpartnern in Kontakt – und dennoch war die Aufregung kurz vor der Ankunft spürbar. Schließlich war es schon eine große Herausforderung, den ersten Abend allein in einer Gastfamilie zu verbringen und sich in einer Sprache zu verständigen, die man erst seit 1,5 Jahren lernt. Dennoch meisterten alle Schülerinnen und Schüler diese Aufgabe mit Bravour und konnten freitags von vielen interessanten Situationen mit ihren Austauschpartnern berichten. Anschließend konnten sie dann die Unterschiede zwischen dem Schulalltag in Deutschland und in Frankreich erfahren, indem sie drei Stunden lang am Unterricht ihrer Austauschpartner teilnahmen und dann gemeinsam mit ihnen in der Schulkantine essen konnten. Nachmittags war dann Zeit, die Stadt Amiens mit ihrer bekannten Kathedrale zu besichtigen.
Mit einem etwas mulmigen Gefühl ging es dann in das Wochenende, das die Austauschteilnehmer in ihren jeweiligen Gastfamilien verbrachten. Aber auch diese Aufregung legte sich schnell, egal ob bei einer ausgiebigen Shoppingtour, wie sie Luisa Hosch und Sophie Kluck am Samstag mit ihren Austauschpartnerinnen Michelle und Imane unternahmen, oder aber bei anderen Aktivitäten, die die Gastfamilien organisiert hatten. „Besonders toll fand ich den Tag in Paris,“ freute sich Zohre Rezai, die das Glück hatte, mit ihrer Austauschpartnerin Laila am Sonntag einen Ausflug in die Hauptstadt zu machen. Auch Kaan Korkmaz war begeistert von dem Programm, das sich die Familie von Ronan für ihn überlegt hatte: „Wir waren Kartfahren, das war super!“
Nach dem Wochenende standen dann für alle Teilnehmer gemeinsam noch verschiedene Ausflüge an. Am Montag ging es an die Küste des Ärmelkanals, wo Nausicaa, das größte Aquarium Europas, besucht wurde. Und dienstags machten sich die deutschen wie französischen Schüler bei frühlingshaften Temperaturen und strahlendem Sonnenschein auf den Weg zum Schloss Versailles, wo die Parkanlagen und das Schloss selbst besichtigt wurden. Die deutschen wie französische Schüler zeigten sich hier beeindruckt z.B. vom Spiegelsaal, den sie sonst nur aus ihren Geschichtsbüchern kannten.
Am Mittwoch wurden nach einer digitalen Stadtrallye durch Amiens dann noch Souvenirs und Mitbringsel für die eigene Familie gekauft – und manch einer, der die deutsche Gruppe in Amiens sah, hätte meinen können, dass ein ortsansässiger Macaron-Hersteller Sponsor der Fahrt war. Zum Abschluss gab es abends dann noch ein Konzert des französischen Schulchors, der neben den deutschlernenden Schülern und Schülerinnen ebenfalls am Austausch beteiligt war. Auch viele Emsdettener Schülerinnen schlossen sich diesem Chor an, nachdem auf der Rückfahrt von Versailles einige Lieder wie Abbas „MammaMia“ schon fleißig geübt worden waren. Neben diesen Klassikern blieb aber auch vor allem das Chanson „L’effet de masse“ der Sängerin Maëlle bei den Zuhörern in Erinnerung. Das Lied, das das Thema Mobbing in der Schule thematisiert, wurde eingeleitet durch mehrere französische und deutsche Schüler, die sich in mehreren von ihnen gesprochenen Fremdsprachen klar gegen Mobbing positionierten. „Vom 18. bis 23. März 2024 feiern wird die Woche der Fremdsprachen, da passt es umso besser, dass wir zeigen, welche Sprachen die Schüler und Schülerinnen sprechen können,“ freute sich Eva Taconnet, die den Austausch auf französischer Seite organisiert hatte.
Mit diesem gelungenen Abend endete eine spannende Woche in Amiens, die durch die Förderung durch das Erasmus+ Programm ermöglicht wurde.