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Das Martinum in der Stratosphäre

Im dritten Anlauf hat es endlich geklappt. Nachdem bereits 2018 und 2019 von dem MINT-Kurs ein Wetterballon gestartet wurde, die jedoch beide nie wiedergefunden wurden,  gab es nun endlich den ersehnten Erfolg. Am 27.6.24 ist vom Sportplatz des Gymnasiums ein Wetterballon gestartet und am Ende auch wiedergefunden worden.

Ein halbes Jahr lang hatte der Kurs von Physiklehrer Micha Stüper mit Unterstützung durch die Praxissemesterstudierende Maja Dornbusch sich intensiv mit dem Thema beschäftigt und den Start vorbereitet. Nachdem die Schüler:innen die theoretischen Grundlagen des Flugs und der Atmosphäre verstanden hatten, ging es daran das benötigte Equipment herzustellen. So wurde im Laufe des Halbjahres die Sonde aus Styroporplatten hergestellt. Diese sind leicht, isolierend und stabil und damit bestens für einen solchen Flug geeignet. In das Innere der Sonde wurde dann die benötigte Technik eingebaut. Diese bestand insbesondere aus einem Arduino für die Aufzeichnung der Wetterdaten. Das Programm dazu wurde von den Schüler:innen des Kurses selbst geschrieben. Darüber hinaus wurde eine Kamera verbaut, um so den gesamten Flug als Video festzuhalten. Damit diese Kamera in der Sonde perfekt befestigt werden konnte, wurde von den Schüler:innen des Kurses im 3D-Druck dafür eine passende Halterung erstellt. Damit die Sonde auch wiedergefunden werden konnte, wurde zudem ein GPS Sender hinzugefügt. Die Stromversorgung erfolgte über spezielle temperaturbeständige Akkus. 

Anfang Juni war alles fertig und der Kurs hätte starten können. Doch die langanhaltende Schlechtwetterfront machte dem Experiment einen Strich durch die Rechnung. Die Vorgaben der Flugsicherung sind klar: höchstens 50% Wolkendeckung, bei grauem Himmel und Regen war an einen Start also nicht zu denken. Mehrfach wurde der Start verschoben, am Ende kam dann auch noch die Fußball-Europameisterschaft dazwischen. Da im Ruhrgebiet Flugverbotszonen während der EM ausgerufen wurden, durfte auch am Montag, den 24.6.24 kein Start durchgeführt werden. Drei Tage später passte dann endlich alles. Blauer Himmel, 30° und ein schwacher Südwind – und kein Spiel bei der EM. Perfekt! 

Am Starttag selber ging alles problemlos, es war ja mittlerweile perfekt vorbereitet. Der Ballon konnte mit Helium befüllt und die Technik der Sonde eingeschaltet werden. Mit einem Countdown wurde der Ballon mit Fallschirm und Sonde auf seine 2,5 stündige Reise in Richtung Stratosphäre losgeschickt. Dabei wird eine Höhe von ca. 30.000m erreicht.

Danach begann das Zittern. Der GPS Sender ist irgendwann zu hoch und kann kein Signal mehr schicken. Wird er die Verbindung wiederfinden und den Landeplatz preisgeben? Er wird! Trotz Hitzefrei machte sich der Kurs in den privaten Autos der Eltern auf die abenteuerliche Reise die Sonde wiederzufinden. In einem Maisfeld in Emsbüren wurde der Kurs fündig, der Jubel war groß. Wieder zurück in Emsdetten kannte der Jubel dann keine Grenzen mehr, als die ersten Bilder aus 30.000m Höhe zu sehen waren. Oben das Schwarz des Weltraums und unten die blaue Erde. Dafür hat sich der Aufwand definitiv gelohnt. Ein großer Dank geht auch an den Förderverein des Martinums, der dieses tolle Experiment erst möglich gemacht hat!

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