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SOS Europa! …

… war der Titel des Planspiels des Europateams NRW, an dem der Sowi-Leistungs- und Zusatzkurs der Q2 am 20.10.2022 in Tecklenburg teilnahmen. Das Planspiel thematisierte die Flüchtlings- und Asylpolitik der EU. Nach einer informierenden Vorstellungsrunde wurde durch eine stumme Diskussion zu den Problemen „Ursachen von Flucht und Umgang mit Flüchtlingen in der EU“ auf das Planspiel eingestimmt. Um auf eine gemeinsame inhaltliche Grundlage zu kommen, fand dann ein Austausch zu wichtigen Aspekten wie z.B. der Genfer Flüchtlingskonvention sowie der Definitionen von Flüchtlingen und Asyl statt.

Hierbei wurden insbesondere die Unterschiede zwischen Flüchtlingen und Asylbewerbern herausgearbeitet. Auch wurden in diesem Rahmen das Dublin-System und die Frage nach der Legalität von Wirtschaftsflüchtlingen problematisiert.

Hierauf folgte die methodische Einführung in das Planspiel. Das Szenario umfasste einen Sondergipfel des Europäischen Rates zur Lösung des Flüchtlings- und Asylproblems, wobei ein einstimmiges Ergebnis nötig ist. Hierbei schlüpften die Schüler*innen in die Rollen der Staats- und Regierungschefs ausgewählter EU-Mitgliedsstaaten, der Repräsentanten der EU-Organen (Präsident*in des Europäischen Rats und der Europäischen Kommission) und von Pressevertretern.

Die erste Erarbeitungs- und Positionierungsphase war gekennzeichnet durch eine akribische Auseinandersetzung mit und Einfindung in die zugeloste Rolle. In der ersten Statementrunde wurden dann die Positionen der Kommission, des Ratspräsidenten und der Mitgliedsstaaten formuliert. Dabei stellten sich große Unterschiede zwischen den Positionen der unterschiedlichen Protagonisten heraus. Die anschließenden Planspielphasen waren folglich gekennzeichnet durch kontroverse Debatten und informelle Verhandlungen, die zu dem folgendem Lösungsvorschlag führten, der einstimmig angenommen wurde:

  • Es sollen keine innereuropäischen Grenzkontrollen eingeführt und Frontex soll zum Schutz der Außengrenzen ausgebaut werden.
  • Länder, die viele Flüchtlinge aufnehmen, sollen von Ländern, die wenige Flüchtlinge aufnehmen, finanziell entlastet werden, hierzu soll ein Flüchtlingsfond aufgelegt werden. Der Entlastungsschlüssel hierfür soll abhängig von der Bevölkerungsgröße und dem BIP sein.
  • Herkunftsländer sollen stabilisiert werden.
  • Um den gefährlichen Fluchtweg über das Meer zu vermeiden und einen kontrollierten Flüchtlingszufluss in die EU zu gewährleisten, sollen Transitzentren und Flüchtlingslager in Nordafrika eingerichtet werden. Die EU unterstützt die afrikanischen Staaten dazu finanziell.

Anschließend resümierte die Presse den Gipfel in Form einer kritischen Fragerunde, in der die Staatenvertreter noch einmal zum Gipfelergebnis Rede und Antwort stehen mussten.   

Durch die finale Abschlussreflexion konnten die eingenommenen Rollen wieder abgestreift werden. Bei dieser stellte sich heraus, dass die vorgegebenen Rollen gut einnehmbar waren und die Methode Planspiel eine bereichernde Erfahrung darstellte. Die Erwartungen der Schüler*innen an das Planspiel wurden erfüllt.

Danke für diesen erlebnisreichen Tag an das Europateam NRW!

 

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